Ein Laubfrosch hat Ideen!
Ein Laubfrosch hat Ideen!

Sonnenbaden mit Rundumschutz ...

Wer hätte das gedacht: In 3 Meter Höhe, in einem Nistkasten für Meisen, lugt ganz unverzagt ein Laubfrosch aus dem Einflugloch hervor. Ort des kuriosen Geschehens ist diesmal nicht mein Wildgarten sondern ein ebenso abwechslungsreicher Garten am östlichen Stadtrand Plöns. Erfreulicherweise sind dort seit zwei Jahren wieder Laubfrösche zu hören und zu sehen.

Neben den nächtlichen Balzrufen im April/Mai ruft der Laubfrosch ab Ende Juli hoch aus Hecken und Büschen heraus, es sind scheinbar „Wohlfühlbekundungen“. Man hört ihn eher, als dass man ihn überhaupt zu sehen bekommt. Seine Tarnung ist perfekt, und weil dieser Sonnenanbeter tagsüber gerne still auf einem Blatt sitzt, wird er leicht übersehen. Der Laubfrosch ist der einzige heimische Frosch in Europa, den man als Kletterfrosch bezeichnen kann. Bevorzugt sitzt er teils mehrere Meter hoch in dichten Gebüsch, oft auch im Brombeerdickicht.

Im letzten Herbst schon hat sich ein Laubfrosch (derselbe?) diesen Holzbeton-Nistkasten auserkoren. Wegen schlechter Wetterbedingungen war damals ein Foto nicht möglich, zumal er bei Annäherung immer gleich in den Nistkasten verschwand. Diesmal konnte ich ihn mit 600 mm Brennweite in Telemakro-Einstellung von einem Standort ausserhalb seiner Fluchtdistanz anvisieren und so ein wunderschönes Beweisfoto unseres Wiederholungstäters aufnehmen.

Aber warum dieser Frosch nun den Nistkasten als Ruheplatz ausgesucht hat, bleibt sein Geheimnis, jedenfalls muss es ihm letztes Jahr so gut gefallen haben, dass er sich dort gleich wieder „eingenistet“ hat.

06. August 2012 | | Motiv des Monats

Wer die Anarchie von Brennnesseln und Blattläusen duldet, der stellt sich in unserem Lande schon in die Nähe der Terroristenszene. Hubert Weinzierl