Ein Leckerbissen in zweierlei Hinsicht: für die Ringelnatter und für den Fotografen
Von mir erstmals beobachtet und fotografiert: wie Ringelnattern Jagd auf Wasserschnecken machen. Zunächst traute ich meinen eigenen Augen nicht, aber mehrfache Sichtung bestätigt, dass Ringelnattern zuweilen am Teichrand liegen, um gezielt dieser Beute aufzulauern.
Nur im flachen Wasser des Teichufers liegen Steine mit einer Algenschicht, die von der Wasserschnecke bevorzugt abgegrast werden. Mitunter wird das Schneckenhaus dabei ruckartig hin- und hergeworfen, was wohl der Aufmerksamkeit der lauernden Ringelnatter nicht entgeht. Sie schnellt hervor, verbeißt sich im Kopf der Schnecke, und zieht im Rückwärtsgang ihre Beute an Land.
Doch damit nicht genug, die Ringelnatter sucht daraufhin ein stabiles bodennahes Geäst, verhakt dort das Schneckenhaus und hat so den Rückhalt, um die Schnecke gewaltsam aus ihrem Gehäuse zu zerren. Gelingt das, wird die Schnecke mit einer eleganten Kopfbewegung neu gepackt und verschluckt. Zurück bleibt am Ufer ein leeres Wasserschneckenhaus.
Auch wenn ich mittlerweile Jung- und Alttiere beim Schneckenfressen beobachtet habe, ist dies bestimmt kein alltäglicher Vorgang, der aber zeigt wie vielseitig die Beuteliste einer Ringelnatter ist. Auf dem gezeigten Bild versucht eine zu kleine Ringelnatter eine recht große Wasserschnecke vom Gehäuse zu trennen. Die junge Schlange hat nach 3 Stunden aufgegeben, und die Schnecke überlebte dieses Mal.