Unscheinbar: Die weibliche Haselnussblüte
Unscheinbar: Die weibliche Haselnussblüte

Für die weibliche Haselnussblüte muss es „vom Winde verweht“ sein!

Anders als die weithin sichtbaren gelben „Troddel“-Behänge unseres heimischen Haselnussstrauchs, sind die weiblichen Blüten sehr unscheinbar. Mit der Lupe betrachtet aber entfalten sie ihre wahre Schönheit. Einer Koralle gleich anmutend, warten sie darauf, dass der Wind reichlich Blütenpollen von den männlichen gelben „Troddeln“ herüberweht und sie somit bestäubt werden.

Wo der Allergiker mit Atemnot ringt ist, ist es in diesem Fall erwünscht, von möglichst vielen Pollen bestäubt zu werden, wenn im Herbst an dieser Stelle eine Haselnuss wachsen soll. Erst mit einem Vergrößerungsglas kann man die weiblichen Blüten genau betrachten und, wie bei diesem Motiv, erkennen, dass einige Pollen schon an der Blüte haften. Im Gegensatz dazu sind Frühblüher wie Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse und viele andere zur Bestäubung auf Insekten angewiesen. Für alle Arten von Bienen, Hummeln oder Schwebefliegen, die im Frühjahr schon unterwegs sind, bedeuten diese Frühblüher wiederum die erste wichtige Nahrung nach dem Winterschlaf.

17. März 2014 | | Motiv des Monats

Dass uns der Anblick der Tiere so ergötzt, beruht hauptsächlich darauf, dass es uns freut, unser eigenes Wesen so vereinfacht vor uns zu sehn. Arthur Schopenhauer