Mein Wildgarten pflegt sich nicht von alleine
Wildgartenpflege

Hier ist Vielfalt angesagt

Gärten sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie anlegen und pflegen. Ein Garten kann „überpflegt“ sein oder er ist eher ein sich selbst überlassenes Stück Natur. Mein Wildgarten hat von vielem etwas, ist mäßig gepflegt und profitiert von seiner Lage, direkt an einem kleinen Wasserlauf gelegen, mit Wiesen und Hochwald in direkter Nachbarschaft. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass viele Tiere meinen Garten besuchen und bewohnen.

Angelegt ist der Wildgarten (ca. 1000 m²) auf verschiedenen Ebenen mit Staudeninseln, kleinen Teichen und ist durchzogen von einem Graswegenetz mit mehreren Verweilplätzen. Es gibt zusammenhängende Hecken und einzelne große Bäume. Begrenzt wird der Garten durch einen kleinen Bach mit einem Stück Grünland dahinter und einem Mischwald. Für optische Auflockerung und Vielfalt sorgen eine Wildblumenwiese, ein größerer Himbeerbestand (wild), verschiedene Totholzstapel und ein Waldameisenhaufen. Hier und da lädt eine Sitzbank zum Ausruhen ein.

Bedingt durch die verschiedenen Ebenen und Hecken ergeben sich abgeteilte Bereiche oder Räume, die teils nur durch überwachsene Rundbögen zu betreten sind. Auf diese Weise ist ganz bewusst eine Unübersichtlichkeit geschaffen, die immer wieder neue Perspektiven und Einblicke ermöglicht. Tiere mögen offenbar den Schutz, den der Garten ihnen bietet, denn ich beobachte so viele Arten hier, dass mir praktisch keine andere Wahl bleibt, als die Vielfalt mit der Kamera festzuhalten. Andere Gartenbesitzer ernten Obst und Gemüse, während meine Ernte aus vielen Fotos besteht.

Was mein Wildgarten den Tieren bietet: Schutz, Nahrung, Ruhe- und Nistplätze – was der Wildgarten mir bietet: neben Erholung und Fotomotiven, die Aufgabe, immer noch etwas zu verbessern und auszuprobieren, etwa bei den Bruthilfen oder Ansitzplätzen. So ist Langeweile ausgeschlossen, neue Erlebnisse und Erkenntnisse sind garantiert und nebenbei das gute Gefühl, der Natur etwas zurückzugeben. In diesem Sinne hoffe ich, dass ich Sie unter anderem auch zum Nachahmen anregen kann …

Mein Wildgarten pflegt sich nicht von alleineKleine Teiche im Verbund locken Amphibien und Vögel gleichermaßen anGeschwungener Weidenzaun als „Raumteiler“Üppig: Vegetation an meinem großen GartenteichDie Blumenwiese aus der FroschperspektiveStaudeninseln, Rankhilfen aus Totholz und Graswege prägen den WildgartenEine Ruheoase in der Mitte meines GartensBunte Blütenvielfalt präsentiert sich auf kleinstem RaumReicht nur für den kleinen Hunger: Eine Handvoll WalderdbeerenStaudeninseln auf verschiedenen Ebenen aus der VogelperspektiveDas Blütenmeer lockt die verschiedensten Insekten anBlick durch einen Rundbogen offenbart überraschende GartendetailsEin alter Baumstumpf bietet Lebensraum für viele Insekten und PilzeIntensiver Farbkontrast: Krokusse und Herbstlaub

10. August 2011 | | Spezial

Wem Mutter Natur ein Gärtchen gibt und Rosen, dem gibt sie auch Raupen und Blattläuse, damit er's verlernt, sich über Kleinigkeiten zu entrüsten. Wilhelm Busch